In Zukunft mehr Vertrauen in Wissenschaft & Fortschritt
Momentan wird gegen alles und jedes protestiert. Diese «Protestitis» zeigt anklagend mit dem Finger auf alles, was nicht ins eigene Weltbild passt. Eine Konsequenz daraus ist eine Kultur der Intoleranz. Intolerant zeigen sich viele der Protestbewegung vor allem gegenüber der Technologie. Dies obwohl viele Chancen bestehen:
Technologien im Gegenwind
Grüne Gentechnik: Weniger Pestizide, mehr Erträge
Mit der neuen Methode der grünen Gentechnik «CRISPR-Cas» lassen sich gezielte dokumentierbare Eingriffe bei Pflanzen erwirken, welche zu mehr Erträgen und weniger Pestizidverbrauch führen. Leider wird die grüne Gentechnik vielerorts wie beispielsweise in der EU pauschal verurteilt, was ihr aber nicht gerecht wird. Es ist gut, dass die Schweiz diese Technologie nicht unter das unnötige Gentech-Moratorium stellt und der Landwirtschaft hier ein neues Werkzeug in die Hände geben will. Der Qualität des Trinkwassers wird das helfen.
5G Mobilfunk: schnellere Datenströme mit weniger Energieverbrauch
5G ist keine neue Technologie, sondern eine weitere Generation von Mobilfunk, die derzeit in der Schweiz einzig und allein die Frequenzen rund um 3.5 GHz neu nutzen wird. Diese Frequenzbereiche sind nicht neu. WLAN verwendet z.B. 2.4 GHz oder 5 GHz. Die emotional diskutierten Grenzwerte für Antennen sind übertrieben. 90% der Strahlung stammen vom eigenen Mobilgerät und nicht von der Antenne. In Echtzeit im Millisekunden-Bereich lassen sich mit 5G Fahrzeuge steuern oder Gesundheitsdaten sicher übermitteln. Das hilft u.a. Infrastrukturen wie Strassen optimaler zu nutzen. Das Schöne ist, dass pro Mobildienst bis zu 90% weniger Energie verbraucht wird.
Kernenergie: CO2 sparen und Versorgungssicherheit stärken
Sogar die Klimawissenschaftler des IPCC sehen in der Kernenergie einen Teil der Lösung des Klimaproblems. Als Extrembeispiel schauen wir nach Deutschland ins Bundesland Nordrhein-Westfalen. Allein das Kohlekraftwerk Niederaussem stösst mit 27 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr mehr aus als die halbe Schweiz! Hätte die Schweiz vor Jahrzehnten statt der Kernenergie auf Gaskraftwerke gesetzt, wären die rund 900 TWh Stromproduktion aus Kernenergie verbunden gewesen mit ca. 360 Millionen Tonnen CO2. Das sind mehr als 7 Jahre Total-Emission der gesamten Schweiz – eingespart dank Technologien wie AKW. Bei der Kernenergie geht die Entwicklung weiter – bleiben wir offen.
Es wird nie eine Technologie geben, die nur Vorteile hat.
Vor lauter Protesten geht leicht vergessen, dass die Schweiz gerade den Anschluss in zentralen Technologien verliert. Es lohnt sich, in Zukunft mehr Vertrauen in die Wissenschaft und den Fortschritt zu setzen.