Politsendungen wie die Arena oder der Club gehören nach Bern!
Seit Jahren ist die SRG orientierungslos unterwegs in die mediale Zukunft. Früher wurde man nie müde zu betonen, dass die SRG in Konkurrenz zu Youtube und Netflix stehe und deshalb alle Hebel in Bewegung setze müsse, damit der kommerzielle Ertrag in der Schweiz bliebe. Zudem sei die SRG in einem Medienmarkt unterwegs und habe sich gegen Privatmedien zu behaupten. Das alles ist Unsinn, denn die SRG ist nicht dem Markt ausgesetzt: Sie hat einen öffentlichen Auftrag und kriegt dafür 1.2 Milliarden Franken Gebührengelder jedes Jahr. Die konzessionierte SRG als Medienanstalt muss sich von privaten Medienhäusern unterscheiden.
Die SRG hat den Auftrag, die Besonderheiten des Landes zu berücksichtigen und sich nicht im Newsroom in Zürich zu verschanzen.
Meidale Leistungen vor allem in den Bereichen Kultur, Bildung und Information gehören zu den Kernaufgaben der SRG. Alles Domänen, die sich im Radio und TV nicht restlos rein privat finanzieren lassen.
Leider findet sich die SRG in dieser Rolle bis heute nicht zurecht. Nach der missglückten Aktion selber in die Medienvermarktung mit Admeira einzusteigen und damit die Privatmedien unnötig zu konkurrenzieren, jetzt der nächste Flop: Statt die sprachregionale und publizistische Aufgabe ernst zu nehmen, will die SRG den Privatmedien nacheilen und zieht sich immer stärker in einen zu schaffenden Newsroom nach Zürich zurück. Dies auf Kosten der regionalen Verankerung und der publizistischen Breite. Information, Inland, Ausland, Politik, Wirtschaft, usw. sind für die SRG zentrale Pfeiler des Service Public, die nie zur Diskussion standen.
Im Gegenteil gehört die gesamte politische Berichterstattung wie die Arena oder Abstimmungsstudios sowie das Kompetenzzentrum Information an den Ort des Geschehens in die Hauptstadtregion Bern.
Es ist gerade diese Region, welche als Brücke zwischen Deutsch- und Westschweiz eine wichtige Funktion innehat. Die Zeit ist reif, diese Ansprüche an die SRG stärker einzufordern.