Mobilfunkgrenzwerte endlich nach oben anpassen so wie im Rest von Europa.
Die Mobilfunknutzung in der Schweiz entwickelt sich rasant. Hier ein paar eindrückliche Zahlen:
- Mehr als 80% der Schweizer Bevölkerung nutzen mobile Internetdienste
- Verdoppelung des Datenvolumens alle 12 Monate
- Rund 10’000 Antennen in der Schweiz vorhanden
- 120’000 Tonnen Material für Mobilfunk in der Schweiz installiert
Eine fortschrittliche Mobilfunkversorgung ist ein wichtiger Standortfaktor für Gesellschaft, Wirtschaft und Gewerbe. Das Schritthalten mit den anderen europäischen Ländern ist dringend nötig. Die Grenzwerte bei Anlagen in der Schweiz sind jedoch rund 10 Mal tiefer, das heisst strenger, als beispielsweise in Deutschland oder Österreich. Um die ständig wachsenden Datenvolumen unter Einhaltung der geltenden Grenzwerte bewältigen und die neusten Mobilfunktechnologien wie z.B. LTE (4G) einführen zu können, bedarf es einer flächendeckenden Infrastruktur.
Unsere rekord-tiefen Grenzwerte und ein wenig dichtes Netz führen oft auch zu einem schlechteren Empfang und dadurch paradoxerweise zu einer höheren Strahlenbelastung der Mobilfunknutzer. Je schlechter der Empfang ist, desto höher ist die Ausgangsleistung der Mobilgeräte und damit die unmittelbare Belastung der Nutzer (vgl. Informationen Bundesamt für Gesundheit). Deshalb sollten wir unsere zahlreichen Mobilfunkantennen in der Schweiz auch optimal nutzen können (vgl. Vorstoss im Parlament). Hinzu kommt, dass die Kosten für den Bau eines Mobilfunknetzes 50 bis 120 Prozent über denen in unseren Nachbarländern liegen. Alleine die bestehenden Grenzwerte sind für rund einen Drittel dieser Mehrkosten verantwortlich. Kurz: Die Grenzwerte für Anlagen müssen endlich angepasst werden, was punkto Strahlung und auch wirtschaftlich sinnvoll ist.
Es braucht generell endlich einen pragmatischen Umgang mit Handystrahlung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schrieb schon 2006: „Berücksichtigt man die sehr niedrigen Feldstärken und die bisher vorhandenen Forschungsergebnisse, lässt sich kein überzeugender wissenschaftlicher Beleg dafür finden, dass sich die schwachen Hochfrequenz-Signale von Basisstationen und drahtlosen Netzwerken nachteilig auf die menschliche Gesundheit auswirken.“ An dieser Stelle noch einige Tipps um die Mobilfunkstrahlung zu reduzieren:
- Beim Handy-Kauf auf geringen Strahlungsfaktor (SAR-Wert) achten
- Antenne nicht abdecken, da sonst Verbindungsaufbau beeinträchtigt wird und mehr Sendeleistung nötig wird
- Headset nutzen um das Mobilgerät entfernt zu halten, da so die Strahlung mit der Distanz überproportional abnimmt, da eigenes Mobiltelefon am meisten strahlt und nicht die Sendeanlage
- Bei gutem Empfang telefonieren