Wer hat das gewusst? Die Nationalstrassen machen nur 3% des gesamten Strassennetzes aus, nehmen aber rund 40% des Personenverkehrs und etwa 70% des Güterverkehrs auf. Autobahnen sind also hoch effiziente und effektive Verkehrsinfrastrukturen.
Jährlich stehen wir rund 49’000 Stunden im Stau, was die Volkswirtschaft gegen 3 Milliarden Franken kostet. Seit 1990 hat sich der Verkehr verdoppelt. Ohne Massnahmen wird bis 2040 ein Viertel der Nationalstrassen überlastet sein. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig zu investieren, damit die Verkehrswege für Personen und Güter weiterhin funktionieren.
Investitionen in Nationalstrassen kommen allen zugute; den Fussgängern, Velofahrern und den Nutzern öffentlicher Verkehrsmittel. Jeder zweite Kilometer des öffentlichen Verkehrs findet auf der Strasse statt. Besonders in den Agglomerationen und Städten ist es zentral, dass die untergeordneten Strassennetze funktionieren, was den öffentlichen Verkehr sowie den Nahverkehr stärkt.
Je mehr Verkehr die Nationalstrassen aufnehmen, desto weniger wird auf das untergeordnete Verkehrsnetz ausgewichen.
Das Ziel ist es, den Verkehr auf die Autobahnen zu lenken und die anderen Strassen zu entlasten, damit Fussgänger und öffentliche Verkehrsmittel ungehindert zirkulieren können. Wenn die Nationalstrassen dauerhaft verstopft sind, geht das zulasten aller Verkehrsteilnehmer.
Mit der Abstimmung über die Weiterentwicklung der Nationalstrassen, wird eine intelligente und clevere Verkehrspolitik weitergeführt. Wer steht schon gerne im Stau? – Niemand! Stattdessen ist es sinnvoll, punktuell gezielte Projekte zu realisieren, um den Verkehrsfluss auf den Autobahnen zu verbessern. Ein Beispiel ist die Eröffnung des dritten Tunnels am Baregg. Seit der Eröffnung hat der Verkehr dort nur mässig zugenommen, aber der Verkehrsfluss hat sich verbessert. Der bereits bestehende Verkehr kann also besser aufgefangen werden. Dasselbe gilt für den Ausbau der Autobahnstrecke zwischen Härkingen – Gunzgen – Wiggertal. Der Verkehrsfluss konnte massiv gesteigert werden. Das Verkehrschaos aufgrund zu geringer Kapazität gehört der Vergangenheit an. Seit Inbetriebnahme der sechs Spuren ist das Verkehrsaufkommen konstant geblieben aber der Verkehr verläuft heute problemlos. Die Kantonsstrassen wurden in beiden Fällen ebenfalls entlastet.
Ein aktuelles Beispiel für die Entlastung der übrigen Strassen ist der Gubrist-Tunnel:
Seit der Eröffnung der neuen Röhre am Gubrist hat sich der Verkehr auf der Kantonsstrasse um 20% reduziert.
Das ist eine klare Win-Win-Situation: Einerseits für diejenigen, die auf der Nationalstrasse flüssig vorankommen, und andererseits für die Anwohner, die weniger Verkehr auf der Kantonsstrasse vorfinden.
Engpässe beseitigen
Engpässe gibt es überall in der Schweiz, von der Romandie bis in die Ostschweiz. Bei der Abstimmung über den Ausbau und Unterhalt der Nationalstrassen geht es darum, die gravierendsten Engpässe der Stufe drei zu beheben. Das umfasst Umfahrungen von Stadtzentren und Orten ohne alternative Routen.
- 6 Projekte
- 3 Tunnelprojekte
- 0 Kilometer neue Strasse
- 8 Hektaren Bedarf an Fruchtfolgeflächen, was etwa 11 Fussballfeldern entspricht
- 0.0017% der gesamten Fruchtfolgeflächen der Schweiz
- 5,3 Milliarden CHF für Erweiterungsprojekte
- 8,8 Milliarden CHF für Unterhalt
- Finanziert durch den Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF)
Die einzelnen Projekte in der ganzen Schweiz sind:
- Le Vengeron – Coppet – Nyon
- Rhein-Tunnel in Basel
- Wankdorf – Schönbühl
- Schönbühl – Kirchberg
- zweite Röhre Fäsenstaub-Tunnel
- dritte Röhre Rosenberg-Tunnel
Beim Projekt Wankdorf – Schönbühl geht es darum, möglichst auf der bestehenden Verkehrsfläche eine weitere Spur in beiden Richtungen hinzuzufügen. Dafür wird z.B. der Pannenstreifen umgenutzt.
Alle Projekte werden über den NAF bezahlt. Dieser wird durch die Verkehrsteilnehmer selbst finanziert, etwa durch Mineralölsteuern oder die LSVA vom Schwerverkehr.
In der Summe ergibt sich ein äusserst wichtiges und stimmiges Investitionsprogramm für die gesamte Schweiz.
Wer Strassen zweckmässig plant, steht weniger im Stau.
Es geht nicht darum, Strasse und Schiene gegeneinander auszuspielen, wie es linke und grüne Vereinigungen und Parteien oft tun, sondern um ein Nebeneinander von Strasse und Schiene, damit die Schweiz vorwärtskommt.